Warnung vor dem Kunden

Manchen Menschen kann man es einfach nicht recht machen. Leider, leider sind unsere in diesem kalten Winter sehr gefragten Filzstiefel momentan in einigen Größen nicht mehr am Lager. Noch bevor unsere Warenwirtschaft „Stop!“ gerufen hat, hatten wir noch ein paar Verkäufe in diesen Größen. Somit haben wir nun leider ein paar Kunden in der Warteschleife.

Im stressigen Vorweihnachtsgeschäft ist es mir nicht immer gelungen, alles so zu kommunizieren wie es hätte sein sollen. Nun drängelte ein Kunde verständlicherweise, wo seine Stiefel bleiben. Höflich tat ich Abbitte und bat um etwas Geduld, wenn (hoffentlich) Anfang Januar diese Größen wieder am Lager sind.

Warten wollte man nicht – er bestand auf Lieferung. Was tun? Da fiel meinem Lieferanten ein, dass er in eben jener Größe noch ein paar alte DDR-Filzstiefel herumliegen hätte. Nicht besonders schön, deshalb sind sie immer wieder hinten unter gefallen. Das wäre zumindest eine Option! Zu einem viel zu hohen EK nahmen wir nun die Stiefel auf Lager. Da es sich um einen etwas anderen Artikel handelte, gewährte ich dem Käufer sogar noch einen Preisnachlass von EUR 10,00 und kostenfreien Versand – verdienen würden wir an dem Geschäft nun nix mehr, aber wenigstens ein zufriedener Kunde mehr – dachte ich jedenfalls.

Dies dem Käufer mitgeteilt und auch, da nicht mehr ganz neu, die Übersendung von Photos angeboten, damit er sich ein Bild von dem abweichenden Aussehen und dem Zustand der Stiefel machen können. Nein, Bilder brauche er nicht zu sehen, wir sollen die Stiefel losschicken. Gesagt, getan. Da meine Frau Henker aus dem Lager schon im Weihnachtsurlaub war, packte ich höchstselbst die Stiefel in einen Karton und schickte sie auf die Reise.

Gestern nun das böse Erwachen: Die Stiefel sind nun angekommen – dann hören die guten Nachrichten schon auf. Der Zustand sei misserabel – das sind alte Schuhe, was erwartet er? Hätte ja gern vorab Bilder zur Verfügung gestellt. Von einem Schuh würde die Sohle abgeklappt sein – als ich sie einpackte, ist mir das gar nicht aufgefallen … und die Stiefel, die schon fast einen historischen Wert haben, hatte ich mehr als einmal in meinen Händen. Wir sollen sofort das Geld zurück überweisen – dann würde er die Stiefel zurücksenden. Da hört bei mir der Spaß auf – generell gibt es Geld erst wieder, wenn die Ware wieder bei uns ist.

Zum Dank für unsere Mühen, beglückt er uns mit einer negativen Bewertung bei ebay. Vielleicht ist es ja gut so, wie es gekommen ist. Wir hätten sonst was für Handstände machen können, er wäre wohl kaum damit zu beeindrucken. So, nun habe ich meinem Ärger Luft gemacht und lese einmal in den anderen heute erhaltenen Bewertungen: „Super Kommunikation. Danke.“, „Ich bin mit der Kaufabwicklung zufrieden.“, „warum gibt es nicht mehr von so tollen E B A Y E R N ???? immer wieder gern“, „1++, super Ebayer, sehr zu empfehlen, netter Kontakt, so macht Ebay Spaß“ … das baut mich ein wenig auf.

(mrj)

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