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Panik fünf vor zwölf

Am Wochenende soll in der Schweiz geheiratet werden. Für diesen „traurigen“ Anlass wurde bei uns eine Ladung weisse Taschentücher bestellt. Damit dieser Tag auch in Erinnerung bleibt, haben wir diese mit einem Logo besticken lassen. Anfang der Woche ging das Paket in Richtung Brautpaar auf die Reise.

Als ich heute nachmittag von einem Außer-Haus-Termin zurückkam, war der Anrufbeantworter schon mit einem Hilferuf besprochen: „Das Paket scheint in Deutschland festzustecken.“ Laut Sendungsverfolgung wurde das Paket heute morgen um 5:03 Uhr dem Zielland übergeben. Was nun?

Ein kurzer Anruf beim Versender ergab, dass das Paket heute morgen den Kollegen der schweizer Post übergeben wurde und das ganze nun beim Zoll schlummern sollte. Die Sendungsverfolgung im Netz endet deswegen so apprupt, weil trotz schweizer Gründlichkeit keine Daten über den Verbleib des Paketes nach Deutschland gesendet wurden. Unser Kunde erreichte heute Abend beim Zoll niemanden mehr und wird nun morgen in aller Frühe nach dem Verbleib des Paketes forschen.

Was wenn das nun nicht rechtzeitig zum Wochenende zur großen Feier ankommen sollte? Ein Plan B muss her!
So gewagt es klingt, aber warum nicht noch einmal die Taschentücher herstellen? Nach drei weiteren Telefonaten war ich schlauer. Für erneutes Besticken langt die Zeit nicht mehr, aber Bepflocken wäre noch drin. Himmel und Hölle wurden in Bewegung versetzt und morgen um 13:00 Uhr könnten neue 120 Taschentücher fertig sein.

Doch wie diese in die Schweiz transportieren? Anfragen bei allen großen Versandunternehmen ergaben, dass selbst bei Express-Lieferung vor Montag nichts beim Kunden sein kann. Auslieferung in der Schweiz zum Samstag – keine Chance, da ist Wochenende und da wird nicht gearbeitet.

Morgen früh erhalte ich die Information, ob unser Paket schon beim Zoll angekommen ist und es dort der Kunde schon in Empfang nehmen kann oder neue Taschentücher schnell hergestellt und gezaubert werden muss.

(mrj)