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Dumm gelaufen …

Ich war ja ganz von den Socken, als heute morgen das Lieferauto vor unserer Tür hielt und die vor einigen Tagen bestellte Ware ablud. Anlieferung – und das zum Samstag das gab es noch nie außer von der gelben Post. Gerade wollte ich dem Fahrer ein dickes Lob aussprechen, meinte er: „Montag ist doch Feiertag, da muss alles noch rausgefahren werden.“

Als etwa 10 Minuten später der Transporter immer noch da stand, wurde ich stutzig und schaute sicherheitshalber noch einmal vor die Tür. Da stand er immer noch – zitternd in der Kälte. Während er die Ware zu uns brachte, hatte er den Motor ausgemacht und den Schlüssel stecken lassen. Nach einer Weile verriegelte sich der Wagen selbst… und keiner kommt mehr rein.

Alles war drin: Autoschlüssel, Geld, Jacke … und keine Ahnung wie man da wieder ran kommt. Den Chef hatte er schon angerufen, damit der mit dem Zweitschlüssel vorbeikäme. Einen warmen Kaffe bot ich dem jungen Mann an, und eine wäremde Jacke – alles lehnte er dankend ab. Mit rein kommen wolle er auch nicht, wird schon nicht so lange dauern.

Eine halbe Stunde später war der herbeigerufene Chef auch da, schaute sich das Malheur an. Lautstark wurde diskutiert, plötzlich war es wieder ruhig und der Transporter immer noch da. Ich steckte meinen Kopf noch einmal vor die Tür. Mit großen Augen schaute mich der Fahrer an und schipfte wie ein Rohrspatz über seinen Chef. „Bringt keinen Schlüssel mit und lässt mich hier im Kalten stehen, dann zieht er unverrichteter Dinge wieder ab!“ Nicht schön!

Nun musste der ADAC ran. Schon eine Stunde später stand der gelbe Engel vor der Tür. Bevor ich draußen nach dem Rechten sehen konnte, klingelte es an eben dieser. Ob wir eine Leiter hier hätten. Aber klar doch. Mit kleinen Keilen wurde die Beifahrertür ein kleines Stück aufgehebelt und von oben – deswegen Leiter – mit Drähten die Tür von innen geöffnet. „Türen Öffnen ist nur in der ADACplus Mitgliedschaft drin und ich habe nur die einfache“, sagte der Fahrer zu mir, „Ich kann von Glück reden, dass er mir trotzdem hilft.“ Irgendwie tat er mir ja leid.

Nach zwei Minuten und drei gut geübten Handgriffen des Autoclub-Menschen war die Tür geöffnet und ein völlig durchgefrohrener Autofahrer machte als erstes den Motor und die Heizung an. „Wir sehen uns frühestens Dienstag wieder.“, sagte er noch zum Abschied und verschwand sichtlich erleichtert. An dieser Stelle sei verraten, dass er ein paar Stunden zuvor eine Ladung Fleece-Pullover und Winterjacken bei uns abgeladen hat. Ich hatte ihm ja eine angeboten!

(mrj)